Vogelschau 2016


Einhäuser Verein wird für seine Arbeit mit regem Zuspruch belohnt.

EINHAUSEN - Trotz oder gerade wegen des zeitweise schlechten Wetters hat es viele Besucher am Wochenende zur Vogelausstellung des Einhäuser Vogelzucht- und -liebhabervereins gezogen. Allein am Samstag waren es mehr als 400 Besucher, die sich die 43 Volieren anschauten, in denen mehr als 50 Arten zu sehen waren. Im Schnitt kämen an beiden Ausstellungstagen zusammen zwischen 1000 und 1200 Besucher, so Hermann Heinbach, Vorsitzender des Vereins. Darunter seien viele Züchter und Hobbyhalter aus ganz Deutschland. Die Einhäuser Vogelausstellung im Bürgerhaus hat sich mit den Jahren etabliert und genießt den Ruf, eine der besten Ausstellungen in ganz Deutschland zu sein. Das liegt unter anderem an den liebevoll naturnah dekorierten Volieren, die den Lebensraum jeder Vogelart veranschaulichen. Mittlerweile werden nicht mehr nur einheimische Vögel präsentiert. „Wir haben auch viele junge Leute unter den Züchtern, die stolz ihre australischen Sittiche präsentieren“, sagt Heinbach.

Die südaustralischen Rotflügelsittiche etwa fallen mit ihrem leuchtend grünen Gefieder sofort ins Auge. Wie ihr Name schon sagt, besitzen sie knallrote Federn an ihren Flügeln. Die tasmanischen Gebirgslori sind vom Schnabel bis zu den Schwanzfedern bunt. Lila, grün, gelb, orange – nahezu alle Farben sind auf nur einem Vogel vertreten. Die kleinen Rosenköpfe aus Südafrika sitzen dicht gedrängt auf einem Stamm. Währenddessen flattern die Finken in ihren Volieren aufgeregt von Stamm zu Stamm. Andere, wie das in Einhausen heimische Blaukehlchen, verstecken sich dagegen lieber im hohen Grasbüschel. Nur die beiden Steinkäuze kann wohl nichts aus der Ruhe bringen. „Die beiden? Ich sehe nur einen“, bemerkt eine Besucherin irritiert. Auch ihre Kinder halten eifrig Ausschau. Erst bei genauem Hinsehen und durch einen Tipp sehen sie, dass unter dem einen Steinkauz noch ein zweiter sitzt, versteckt in einem hohlen Baum.

Gut getarnt hat er alles im Blick und starrt die Besucher mit seinen gelben Augen an. Während man an den Volieren vorbeischlendert, fällt auf, dass auch die heimischen Vogelarten nicht mit Farben geizen. Bunte, flinke Stiglitze flattern von Ast zu Ast. Der Dompfaff wölbt die rote Brust, und selbst vermeintlich unscheinbare Vögel zeigen hier und da ihre manchmal versteckten bunten Federn. Überall herrscht munteres Gezwitscher. Die Ausstellung ist auch eine Gelegenheit für Familien und naturverbundene Bürger, die heimische Vogelwelt einmal genau kennenzulernen. Hüpfen im Garten doch eher Sperlinge, Amseln und vielleicht der Gartenrotschwanz umher, sieht man in den Schaukästen, sowie auf den Fotografien im Foyer des Bürgerhauses, was sich in freier Natur eher versteckt hält. Gerade das Bruch, wo der Vogelzucht und -liebhaberverein viele Flächen gekauft hat, ist ein wichtiger Rückzugsort für die Tiere. Stiglitz, Blau- und Schwarzkehlchen brüten hier.

Die Uferschnepfe und der Grünschenkel sind Urlaubsgäste im Ried. Mit etwas Glück bekommt man einen Purpurreiher zu Gesicht, und wer ganz genau hinschaut, kann entlang der Weschnitz mindestens acht Eisvögel zählen, die wie ein türkisfarbener Blitz knapp über der Wasseroberfläche entlangschießen. Nicht nur Vogelzucht, sondern auch Vogelschutz ist die Aufgabe des starken Einhäuser Vereins, der das ganze Jahr über sehr rührig ist. Demnächst steht das Fettfuttergießen als Vorbereitung für den Weihnachtsmarkt an. Hier hilft auch die 44-köpfige Jugendgruppe mit, die in diesem Jahr den VDW-Naturschutzpreis für ihre vielfältige Jugendarbeit erhalten hat. Beliebt bei der Einhäuser Ausstellung ist auch die große Tombola. 1300 Preise warten auf Gewinner. Im obersten Stock des Bürgerhauses werden Besucher mit deftigen Speisen und einer reichhaltigen Kuchentheke verköstigt. (mpr)

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