Vogelschau 2011


EINHAUSEN. Der Vogelschutz- und -liebhaberverein öffnete am Wochenende die Türen des Bürgerhauses zu einer Schau, die mittlerweile für ein Fachpublikum wie auch für ornithologische Laien ein Treffpunkt ist und neue Welten eröffnet. „Schau mal, der dicke Kauz", freute sich eine kleine Besucherin über das Woodford-Pärchen, das scheinbar bei einem geöffneten und einem geschlossenen Auge halb schlafend in der Ecke des Käfigs saß und sich mächtig aufgeplustert hatte. In anderen Glasvitrinen ging es lebhafter zu.

Der ein oder andere Laie konnte sich nur wundern, wie viel Bewegung in der Vitrine mit den Nachtigallen herrschte. Man hört im Alltag ihren Gesang und kriegt sie nur schwer zu Gesicht. Doch es ist die Rostkehlnachtigall, die sich gern zeigt, ein buntes Gefieder trägt, aber eigentlich in China beheimatet ist. Der Steinkauz fiel etlichen Beobachtern ins Auge. Dank der Nisthilfen, die der Vogelschutz- und -liebhaberverein aufstellt und regelmäßig pflegt, haben einige Pärchen wieder im Umfeld von Einhausen ihre Brutstätte eröffnet.

Vom Kernbeißer über verschiedene Gimpel-Arten bis hin zu Papagei-Amadinen von den Fidshi-Inseln: Die Besucher-Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene - nutzen ausgiebig die Gelegenheit, sie aus unmittelbarer Nähe zu erleben und in ihren typischen Bewegungsmustern und Verhaltensweisen zu beobachten. Konrad Gärtner, Vorsitzender des Vereins, blickte zufrieden. „Wir haben es in einem gemeinsamen Kraftakt wieder geschafft, eine Ausstellung in dem tollen Format auf die Beine zu stellen."

Zu Recht blickte er mit Stolz auf die artgerechte Ausstattung der Glasvitrinen. Die Einhäuser Schau gilt in der Fachwelt immerhin als eine der bestdekorierten Vogelschauen und ist der Treffpunkt von Züchtern und Haltern aus ganz Deutschland geworden. Dem Publikum gibt die Ausstellung viele Informationen mit auf den Weg. Man ist bemüht, von Jahr zu Jahr verschiedene Vogelarten zu präsentieren und damit das Interesse der Besucher wach zu halten.

Der Säbelschnäbler bewegte sich im künstlich angelegten Teich. Auf der anderen Seite die australische und ozeanische Vogelwelt mit den farbenprächtigen Sittichen und den quirligen Amadinen. Das Ambiente ist auf die Bewohner speziell zugeschnitten. Die eine Art saß auf kahlen Ästen, die andere versteckte sich zwischen den Fichtenzweigen oder zwischen den bereits herbstlich gefärbten Blättern eines Buchenastes. Eine Woche war die Mannschaft um Konrad Gärtner für den Aufbau in vollem Einsatz gewesen.
Der Aufwand hat sich nicht nur unter optischen Gesichtspunkten gelohnt. In den beleuchteten Glasvolieren, die stets mit reichlich Naturmaterialien ausgelegt waren, ließen sich auch die Vögel nicht vom Treiben der Ausstellung beeindrucken. Im Eingangsbereich informierte der Nachwuchs des Einhäuser Vogelschutzvereins. Rene' zeigte den Besuchern die von ihnen selbst gebauten Schwalbenhotels. Dominik ist ganz begeistert von dem Ausflug an die Starkenburg.

Dort hatten sie die Gottesanbeterin entdeckt und beobachten können. Ausführlich erzählte er den Jüngeren von seinem Erlebnis. Natürlich verkauften die Jungen auch die selbstgebauten Vogelhäuschen. Diese zeichneten sich allesamt durch ein ganz besonderes Merkmal aus: Mit Wappen der verschiedenen Fußballvereine am Giebel wird schnell deutlich, welches weitere Hobby die kleinen Handwerker verfolgen. moni

Vogelschutzverein: Vorstand mit den Besucherzahlen der zweitägigen Vogelschau im Bürgerhaus sehr zufrieden

EINHAUSEN. „Wir sind sehr zufrieden. Unsere Anstrengungen im Vorfeld haben sich mehr als gelohnt", zog Konrad Gärtner, Vorsitzender des Vogelschutz- und -liebhabervereins Einhausen ein positives Resümee. Allein mehr als tausend erwachsene Besucher kamen am Wochenende zur zweitägigen Vogelausstellung ins Bürgerhaus und waren begeistert.

Die Mitglieder des Vereins zeigten ein breites Spektrum an gefiederten Arten, die sie in ihren heimischen Volieren hegen, pflegen und züchten. Im Ausstellungsraum herrschte Hochbetrieb. Besucher nutzten die Chance, die Tiere in ihren so unterschiedlichen Verhaltensmustern zu beobachten. Wer hat schon einmal die Chance, sie so nah vor Augen zu haben? Dass der Wissensdurst an weiterführenden Informationen groß war, registrierte vor allem Heinz Diehl. Er lud zu einer Multimedia-Show ein, die er mehrfach wiederholte. Dabei warf er ein Schlaglicht auf die heimische Vogelwelt.

Andrang bei der Multimedia-Show

Zu jeder Vorführung verzeichnete er mehr Interessenten als er in der Unterkunft des Schützenvereins aufnehmen konnte. In seinen Präsentationen waren die Tiere nicht nur zu sehen, sondern auch in dem für die Art jeweils typischen Balzgesang zu hören. Die Initiatoren der jährlichen Vogelschau waren bestens vorbereitet und bewältigten in bewährter Form den Strom der Gäste. Im Bürgerhaus ließen sich die Besucher auch gern bei selbstgebackenem Kuchen oder einem köstlichen Mahl aus der „bürgerlichen Küche" nieder. Die Vereinsmitglieder hatten zudem keine Mühen gescheut, ihr „Restaurant" in herbstlichen Farben ansprechend zu schmücken. Als am Sonntagabend für das breite Publikum die Türen des Bürgerhauses schlössen, war für die Mitglieder des Vereins noch lang nicht Schluss. Ihnen stand nun der Abbau bevor, der sicherlich wieder einige Tage Arbeit kosten wird. hae

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